Wie Reiche und Unternehmen durch gemeinnützige Stiftungen noch mächtiger werden

Buchcover Scheinheilige StifterErstmals ein Buch, das gemeinnützige Stiftungen kritisch beleuchtet. Ein Buch auch über Lobbyismus. Und über verdeckte Privatisierung.

Es war die rot-grüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder (SPD), die im Jahr 2000 enorme Steuererleichterungen für Stiftungen auf den Weg brachte.

Cartoon von Lyonn Redd

Cartoon: Lyonn Redd

Eine Gründungswelle folgte – die Zahl der Stiftungen stieg von 1999 bis Ende 2014 von rund 8.000 auf 20.784. Das ist gut, behauptet die Stiftungslobby. Sie erklärt: Gemeinnützige Stiftungen helfen in der Not, fördern Wissenschaft, Bildung, Sport, Umweltschutz und Kultur. Sie entwickeln zudem neue Ideen – und bringen so die Gesellschaft voran, Doch stimmt das?

Das Buch „Scheinheilige Stifter“ zeigt: Gemeinnützige Stiftungen eignen sich hervorragend, um private Interessen zu bedienen. Zudem sind es vor allem Reiche, Erben und Unternehmen, die stiften. Deren Einfluss steigt, von der Öffentlichkeit kaum bemerkt. Und all das folgt dem Beispiel USA, dem gelobten Land der Stiftungsfreunde.